Die Premiere von «Hesch en Vogel?» des Sissler Theatervereins steht bevor. An der Hauptprobe war zu sehen: Text und Choreografie sitzen. Das kurzweilige Stück sorgt dank diverser Verwechslungen, aktueller Themen sowie witziger Dialoge für viel Situationskomik und gute Lacher.
«Unser Publikum kommt, um einen leichten und lustigen Abend zu verbringen», sagt Rosmarie Weber von den Sissler Spielleuten. Mit der Komödie «Hesch en Vogel?» von Atréju Diener wird dieses Ziel sicherlich erreicht, wie die «Aargauer Zeitung» an der Hauptprobe feststellen konnte.
Der Text und die Choreografie sitzen und das kurzweilige Stück sorgt dank diverser Verwechslungen, aktueller Themen sowie witziger Dialoge für viel Situationskomik und gute Lacher.
Buchhalter Robert Binggeli (Marco Swiatek) ist wegen der Finanzkrise in Geldnot und lässt sich von seinem Cousin Carlo Stalder (Philipp Busslinger) zu einem Banküberfall überreden. Der Überfall gelingt – weniger gelungen ist das Versteck der Beute. Die beiden stranden in der Werbeagentur von Daniel Wagner (Simon Suter) und seiner Frau Sarah (Rosmarie Weber).
Wegen Corona gab es vier Jahre kein Theater
In der Agentur, die sonst eher schlecht als recht läuft, ist ausnahmsweise viel los. Die Sekretärin Elena Hofmann (Michaela Meier) hat ihren ersten Arbeitstag und zwei neue Kundinnen wollen zu Daniel Wagner. Schwester Constanza (Mirjam Hekele) will mit besserer Werbung mehr junge Menschen für die Kirche begeistern, und Influencerin Katy Flowervalley (Luana Rüegsegger) möchte Model werden.
Da in Wagners Privatwohnung der Maler respektive der Designer Jean-Pierre Hösli (Roland Hasler) tätig ist, wird Papagei Fridolin (gesprochen von Peter Dietwyler) in der Werbeagentur platziert. Um nicht als Einbrecher ertappt zu werden, muss sich Buchhalter Binggeli als Inhaber der Werbeagentur ausgeben, sein Kumpel wird zur holländischen Putzhilfe umfunktioniert. Vor Influencerin Katy Flowervalley und ihren zahlreichen Selfies ist niemand sicher, auch nicht der «farbige Pinguin» Fridolin.
Normalerweise findet die Theateraufführung in Sisseln im Zweijahresrhythmus statt, nun sind es wegen Corona vier Jahre geworden. Im Mai haben die Spielerinnen und Spieler mit den Proben für den Dreiakter begonnen, im August fiel eine der Hauptrollen aus.
Text von Kanonen-Carli in kurzer Zeit gelernt
Theaterneuling Philipp Busslinger sprang ein und lernte in kurzer Zeit den gesamten Text von Kanonen-Carli. Zum ersten Mal auf der Bühne steht auch Luana Rüegsegger als Katy Flowervalley. Die anderen verfügen alle über langjährige Theatererfahrung.
«Wir sind ein bewährtes Team, wir kennen uns gut und jeder darf seine Ideen einbringen», so Rosmarie Weber, die als Spielerin auf der Bühne steht und gleichzeitig Regie führt. Sie schiebt nach:«Dies ist nur möglich, weil alle einander helfen.»
Das Theater Sisseln kann auf ein treues Stammpublikum zählen; die Aufführungen sind gut gebucht, aber es habe noch einige freie Plätze. So bleibt vor der Premiere am Samstag nur noch eines zu sagen: «Wir freuen uns.»
Text und Bild: Karin Pfister, Aargauer Zeitung
Erschienen: 28. Oktober 2022