Das Theater Besenbüren bereitet sich intensiv auf die nächste Produktion vor. Die Covid-Massnahmen werfen aber einen Schatten auf die Premiere im Januar 2022.
Ein grosses Bett, ein bequemes Sofa, ein kleiner Hochtisch und sogar die Früchteschale auf dem Salontischchen stehen schon bereit. Nur noch ein paar Details fehlen und die Hotelsuite ist perfekt ausgestattet. Sie befindet sich aber nicht in einem Luxushotel, sondern schlicht auf der Bühne der Besenbürer Mehrzweckhalle.

Im Bett räkeln sich eine junge Dame (Clio Meier) und Alex (Patrick
Grob), der mit einem Brummschädel nach dem Polterabend am Vorabend
erwacht und eigentlich seine Hochzeit feiert. Doch so ganz nach Plan
verläuft der Tag der «Traumhochziit» dann nicht. So lautet der Titel der
Komödie, welche die Theatergruppe Besenbüren zurzeit intensiv am Proben
ist.
Reservationsstart um eine Woche auf den 12. Dezember verschoben
In knapp einem Monat ist die Premiere angedacht (7. Januar 2022). Eigentlich wäre diese Produktion schon diesen Januar im gewohnten Zwei-Jahres-Rhythmus angestanden. Doch die Coronapandemie sorgte für eine Verschiebung um ein Jahr.
Mit den ersten Proben begann die Theatergruppe nämlich schon im Juni 2020 und nahm diese nach dem Abbruch heuer im Spätsommer wieder auf. Nun freut sich das achtköpfige Ensemble eigentlich auf die Premiere. Doch im Hinterkopf schwirrt halt auch jetzt die unsichere Covid-Situation mit. Thomas Räber vom OK und selbst auch als Schauspieler engagiert, erklärt vergangenen Samstag beim Probentag: «Wir stehen nun mit den jüngsten Massnahmen vor neuen Herausforderungen. Mit 3G müsste das Publikum wohl Masken tragen, doch was heisst das für die Schauspieler und so weiter.»

Man stehe in Kontakt mit dem Kanton, ob beispielsweise auch 2G möglich sei, was keine Maskenpflicht bedeuten würde. Diese und weitere Fragen rund um die Aufführungen zu beantworten, braucht noch Zeit. «Wir haben deshalb entschieden, den Reservationsstart nochmals um eine Woche auf den kommenden Sonntag, 12. Dezember, zu verschieben», sagt Räber. Schon vorher beschloss man, in einem ersten Schritt freiwillig nur zwei Drittel der Sitzplatzkapazität zuzulassen. Dies wären 144 Plätze. Ob es doch noch mehr werden, wird je nachdem später entschieden.
Anspruchsvolles Stück, weil es in zwei Räumen gleichzeitig spielt
«Es geht uns bei dieser Produktion nicht um einen Gewinn, sondern darum kulturell wieder einmal etwas bieten zu können», sagt Räber. Bei einer Absage der fünf geplanten Aufführungen wären viele Ausgaben wie Werbung oder Bühnenbau schon getätigt.

Regie bei der «Traumhochziit» führt Bruno Brunner, der seit 2000 die Leitung innehat. Beim aktuellen Stück hat er für den langjährigen Mitspieler Ruedi Senn eigens eine zusätzliche Rolle hinzugeschrieben. selbst Anspruchsvoll am Stück sei, dass es in zwei Räumen spiele und so der Platz auf der Bühne beschränkt ist. «Das Timing mit dem richtigen Licht ist ebenfalls eine Schwierigkeit», sagt der Regisseur. Mit dem Stand der Vorbereitungen ist Brunner zufrieden. Sein Wunsch ist, «dass die Premiere überhaupt stattfindet.»

Text und Bild: Marc Ribolla, Aargauer Zeitung
Erschienen: 6. Dezember 2021