In der neusten Theaterproduktion der Bühne Wehntal kommt ein ausgeklügeltes Schutzkonzept zum Tragen. Für den nötigen Spass an den kommenden Aufführungen sorgen dabei zwei dilettantische Bankräuber.
Die Umstände sind etwas anders als sonst, aber der Zeit entsprechend. Um den Gästen ein corona-konformes Theatererlebnis zu ermöglichen, stellte die Bühne Wehntal laut Spielleiter Mark Staub ein ausgeklügeltes Schutzkonzept auf die Beine. Und so kann im Wehntal immerhin noch gespielt werden – trotz Epidemie.
„Alles Werbung oder was?“ (Originaltitel: Hesch en Vogel?) heisst das Stück. Und darin geht es drunter und drüber. Die zwei Freunde Carli und Röbi versuchen ihr Glück als Bankräuber und treten von einem Fettnäpfchen ins andere. Dabei werden sie von einer Polizistin, täuschend echt gespielt von Sandy Furrer, fast entlarvt. Ihre Flucht führt sie in eine Werbeagentur, die ein ebenso verwirrter Inhaber führt. Eine Influencerin, herrlich verkörpert durch Martina Maurer, macht ihnen dabei das Leben schwerer, als es sonst schon ist. Sogar ein Papagei namens Fridolin taucht plötzlich auf und sorgt für ein veritables Geplapper.
Zwölf Aufführungen
Um herauszufinden, ob sich die beiden Freunde nun mit dem geraubten Geld ein Leben im Schlaraffenland gönnen können oder nicht, empfiehlt sich ein Besuch in der Mehrzweckhalle des Schulhauses Schmittenwis in Niederwenigen. Ab dem 18. Oktober finden voraussichtlich 12 Vorführungen statt, Beginn ist jeweils 20 Uhr.
Wer das Theater sehen will, muss allerdings die Vorgaben beachten. So sind aktuell auf der Reservationsseite im Internet nur 100 Sitzplätze aufgeschaltet. Dies, damit die Stühle und Sitzreihen weiter auseinander platziert werden können als gewöhlich. Die Kontaktangaben der Gäste werden über die Vorauskasse und Reservation automatisch erhoben, und beim Ausgabenfenster des neuen Kassenhauses bietet eine Plexiglasscheibe zusätlichen Schutz, damit die Abendkasse ebenfalls öffnen kann.
Für die seit 1993 bestehende Theatergruppe, die von jeher das Ziel verfolgt, das Tal jedes Jahr mit einem „gehobenen und gut inszenierten Theaterstück zu beglücken“, bedeuten diese Anpassungen zusätzliche Ausgaben. „Die Kosten für Corona-Massnahmen belaufen sich auf mehrere Hundert Franken“, erklärte Spielleiter Staub. Glücklichweise hätten sie aber einen Sponsor gefunden, der die Kosten teilweise übernehmen konnte. Der Theaterverband Schweiz gibt zusätzliche Sicherheitsmassnahmen vor. So ist der Umgang in der Gardarobe geregelt, und Szenen, in denen mehrere Leute über 15 Minuten lang miteinander auftreten, sind nicht zugelassen.
Ein Drittel bleibt leer
Die Bühne Wehntal rechnet deshalb mit einem Verlust von mehreren Tausend Franken, hauptsächlich weil nur zwei Drittel der verfügbaren Plätze verkauft werden dürfen. „Obwohl der Vorverkauf sehr gut angelaufen ist und bereits 80% der Plätze reserviert sind, tut dieser Verlust schon weh“, sagt Staub. Teilweise seien Sponsoreneinnahmen weggefallen, welche bis anhin diverse Ausgaben wie Werbung, Regie- und Lizenzkosten und Bühnenbau auffangen konnten.
Aufgrund der erfolgreichen letzten paar Aufführungen sei die Kasse des Vereins jedoch noch genügend gefüllt, um auf ein gewisses Polster zurückgreifen zu können. Aber die Hoffnung bleibe, dass für die Vorstellungen im Oktober weitere Plätze verkauft werden können. Doch die motivierten Schauspielerinnen und Schauspieler der Bühne Wehntal unter der Regie von Brigitte Schmidlin seien laut Staub, der selber einen der Bankräuber gekonnt spielt, in bester Verfassung.
Text und Bild: Zürcher Unterländer
Erschienen: 21. September 2020
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